Sie ist die kleinste der 10 Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Nur 7,4 ha groß ist Hallig Habel und gehört zur Gemeinde Gröde, die mit 7 Einwohnern die kleinste Gemeinde Deutschlands ist. Habel liegt in der Zone I des Nationalparks "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" und ist wichtiges Rast-, Brut- und Nahrungsgebiet für zahlreiche Seevögel. Damit sich die halligtypische Tier- und Pflanzenwelt ungestört entwickeln kann, ist die Hallig für den Tourismus vollständig gesperrt.
Auf der einzigen Warft befinden sich ein reetgedecktes Haus und ein Fething, der traditionelle Regenwasserspeicher auf Warften. Hier wohnt unser Vogelwart sowie die Mitarbeiter des LKN (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz), wenn Reparatur- und Küstenschutzarbeiten an der Hallig erforderlich sind.
Habel ist nicht wie die meisten Halligen an das Strom- und Wassernetz des Festlandes angeschlossen. Eine Solaranlage liefert Strom, das Trinkwasser wird per Schiff geliefert. Die Versorgung mit Post erfolgt durch Hanni Petersen von der Hallig Langeneß mit seinem Postschiff „Robbe". Er versorgt Oland, Gröde und Langeneß und legt bei Bedarf auch auf Habel an.
Das neue Referenten Team der Hallig Habel stellt sich vor:
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Landkreis: | Nordfriesland |
Größe: | 7,4 ha |
Schutzgebiet seit: | 1985 |
Schutzstatus: |
Nationalpark Wattenmeer, FFH-Gebiet Schutzgebiet nach Vogelschutzrichtlinie |
betreut seit: | 1983 |
Ein Besuch der Hallig ist nicht möglich |
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Ihr möchtet mehr über unser Schutzgebiet erfahren? Hier findet Ihr weitere Informationen und Bilder:
Für viele bodenbrütende Seevögel bietet Habel ideale Brutbedingungen. Denn es gibt keine Prädatoren, wie Füchse und auch der Mensch stört das Brutgeschäft nicht. So brüten hier Lachmöwen, Küstenseeschwalben, Austernfischer Graugans. Der Bruterfolg der Seevögel auf Hallig Habel ist wie auch auf den anderen Halligen stark vom Auftreten von Sommersturmfluten abhängig. Auch als Rast- und Nahrungsplatz wird Habel von vielen Vogelarten während des Vogelzuges genutzt. So können Ringelgänse im Frühjahr ungestört auf der Hallig äsen. Viele Entenarten wie Pfeif- und Eiderenten halten sich zur Rastzeit rund um die Hallig auf. Eiderenten mausern im Sommer im Wattenmeer und sind zu dieser Zeit sogar flugunfähig. Auch zahlreiche Limikolen, z.B. Austernfischer und Alpenstrandläufer, können in großen Schwärmen im Watt um Habel und bei Hochwasser auf der Hallig beobachtet werden. In großen Bereichen ist die Vegetation Habels von hoch aufwachsenden Queckenbeständen geprägt. Lediglich an den Randbereichen der Hallig und den Grabenrändern hat sich die typische Salzwiesenvegetation mit seltenen und geschützten Arten wie dem Halligflieder und der Strandaster erhalten.
Vor 200 Jahren war Hallig Habel noch 95 ha groß und besaß zwei Warften. Durch mehrere Sturmfluten verkleinerte sich die Hallig innerhalb von 100 Jahren auf nur noch 17 ha. Damit war sie zu klein geworden, um eine Familie zu ernähren. So verkaufte der letzte Privatbesitzer M. Nommensen Habel im Jahr 1905 an den preußischen Staat. Seit 1930 wurden hier Küstenschutzmaßnahmen durchgeführt und ca. 1954 konnte durch den Bau von Steinkanten und Buhnen eine Fläche von 7 ha dauerhaft gesichert werden. Nach einer schweren Sturmflut mit starken Schäden 1981 gab der letzte Pächter auf. Nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten verpachtete das Land Schleswig-Holstein die Hallig zwei Jahre später an den Verein Jordsand. Zum Betreuungsauftrag gehörte der Schutz der typischen Salzwiesen-Vegetation und der Vogelwelt sowie der Erhalt der Hallig als alte Kulturlandschaft. Damals stand Habel noch nicht unter Naturschutz. Dies geschah 1985 mit Gründung des Nationalparks „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“. Habel liegt mit seinen umliegenden Wattflächen nun in der höchsten Schutzzone I und ist für den Tourismus gesperrt. Bis heute sind regelmäßige Küstenschutzmaßnahmen erforderlich, um die Hallig dauerhaft zu sichern.